Moderata Fonte, Pseudonym von Modesta da Pozzo, als Morgenröte des Differenzfeminismus bezeichnet, war eine Schriftstellerin und Kritikerin.
Ihr Buch, das in der deutschen Übersetzung durch Daniela Hacke (Verlag C.H.Beck, 2001) den Titel trägt: Il merito delle donne (Der Wert der Frauen bzw. Das Verdienst der Frauen. Warum Frauen würdiger und vollkommener sind als Männer, erschien erstmals im Jahre 1600.
Es handelt von einem Gespräch in Dialogform unter sieben Frauen in dem sehr schönen Garten der jungen Witwe Leonora. Adriana legt das Thema fest: Die Männer. Darüber findet nun eine zwei Tage währende Kontroverse statt, bei der aber die Männer (als Ehemänner und als solche) insgesamt eine vernichtende Bewertung erfahren.
Desweiteren hat der Dialog den Zweck, die umfangreiche Bildung der Damen zu zeigen, die sich über Kosmologie, Orntthologie, Ichtyologie, Zoologie, Botanik, Heilkunst, Malerei, Bildhauerei und anderes austauschen und ihr Gespräch mit zahlreichen Beispielen unterlegen.
In ihrem Porträt, trägt sie eine zu große Nase, eher männlich, und, in Anbetracht der frisurbedingten "Hörner", wirkt Sie irgendwie mephistophelisch.
Diese wohl angeborene, oft noch gewollt unterstrichene Männlichkeit der Physiognomie ist allerdings bei Differenzfeministinnen häufig anzutreffen. Sie weist hin auf die Fehl-Inkarnation eines Mannes in einen weiblichen Leib; und sie macht auch das Nicht-Einverständnis dieser Menschen mit der geschlechtlichen Erwartung, die an sie herangetragen wird, verständlich.
Wir sollten auf sie, Ihre allgemeine und philosophische Kritik, im Zuge der Reformation und der nahenden Aufklärung, Rücksicht nehmen, ja mehr noch: Wir sollten ihre nicht zu bestreitenden philosophischen Kulturleistungen würdigen. ohne ihrem Anspruch, die Natur des Menschen zu korrigieren, zu folgen.
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